Etwa 4 % der Schweizer Bevölkerung sind von Diabetes betroffen. Bei den über 65 jährigen liegt der Anteil bei 11 %. Der erhöhte Blutzuckerspiegel bei Diabetikern kann überall im Körper zu Schäden an Gefässen und Nerven führen – so auch am Auge.
Zu Beginn der Erkrankung kann es zu Ausbuchtungen der feinsten Netzhautgefässe oder zu kleinen Einblutungen in die Netzhaut kommen. In diesem Stadium ergeben sich kaum oder nur geringe Seheinschränkungen. Je länger ein Patient Diabetes hat, desto wahrscheinlicher kommt es zum Auftreten von Netzhautveränderungen (diabetische Retinopathie).
Schreitet die Erkrankung der Netzhaut voran, können die Blutgefässe so weit geschädigt werden, dass es zu einer schweren Sauerstoffunterversorgung des Auges kommt. In diesem Stadium können neue Blutgefässe entstehen, die sehr leicht einbluten. Diese Form der Erkrankung kann zu schwerer Beeinträchtigung des Sehens führen.
Bei weitgestellter Pupille wird der Augenhintergrund untersucht und die Netzhaut beurteilt. Neben der Untersuchung mit dem Mikroskop und dem Augenspiegel kann das Ausmass der Netzhauterkrankung durch eine Fundusfotographie, Fluoreszeinangiographie (im Augenzentrum Bahnhof Basel) oder mit dem OCT (Optische Kohärenztomographie) noch genauer erfasst werden und die Planung und Überwachung einer Behandlung verbessert werden.
Bei rechtzeitiger Behandlung kann dem weiteren Fortschreiten der diabetischen Retinopathie und damit einer weiteren Sehminderung vorgebeugt werden.
Die Therapie kann eine Laserbehandlung der Netzhaut oder eine Medikamentengabe ins Auge (Intravitreale Injektionen mit Lucentis, Eylea, Avastin oder Beovu im Augenzentrm Bahnhof Basel) beinhalten.
Wenn bei Ihnen ein Diabetes diagnostiziert wurde, sollten Sie sich regelmässig zur augenärztlichen Kontrolle melden. Patienten mit Diabetes sollten einmal pro Jahr zum Augenarzt gehen da auch andere Augenerkrankungen wie z.B. Grüne Star häufiger vorkommen.